Tasse im Shibori-Look


Früher in der Schule, gab es ein Mädchen, das irgendwann einfach angefangen hat alles nachzumachen. Die gleichen Schuhe, die selbe Frisur, die gleichen Klamotten. Fand ich damals schon ähnlich doof, wie heute. Ich war nie der Typ, der mit seinen Freundinnen die gleichen Klamotten kaufte. Auch heute noch kriege ich ein nervöses Augenzucken bei den Worten 'Schau mal, hab ich mir auch gekauft'. Natürlich inspiriert man sich gegenseitig und es ist schwer eine Grenze zu ziehen zwischen Nachmachen, sich geehrt fühlen und der reinen Inspiration. 

Auch ich bin davon nicht befreit und ertappe mich manchmal selber dabei, stundenlang am PC nach DEM Teil zu suchen, was ich zuvor an oder bei jemanden gesehen habe. Aber was soll ich sagen - Difference makes us! Das hat Etsy schon ganz gut erkannt, weswegen ich mich sehr gefreut habe, als sie mich nach einem dazu passenden DIY gefragt haben. 

Seit Mitte September feiert Etsy.com nämlich unter dem Hashtag 'DifferenceMakesUs' die Vielfalt mit der dazugehörige Kampagne und beziehen sich dabei auf immer wieder neue Produkte. Gestartet wird dabei mit der Kategorie Tassen, denn jeder von uns hat wohl die eine Lieblingstasse. Während das bei mir schon fast ein kleiner Tick ist, gehört mein Freund zu dem seltenen Exemplar, dem es mehr als egal ist aus welcher Tasse er seinen Kaffee trinkt. Ich wiederum kann das gar nicht verstehen und bei mir bekommen selbst die besten Cafés Punktabzüge, wenn das Getränk in 0815 Gefäßen daher kommt - da kann der Kaffee noch so gut schmecken. Am schlimmsten finde ich die typischen Kaffee-Pötte, die die man auch immer als Werbegeschenk bekommt oder die bekannte Tassenreihe vom Möbelschweden mit dem kleinen Henkel, die wohl in jeder Studentenbude zufinden ist. Mag ich nicht und trink ich auch nicht draus. Echt jetzt!

Gerade sind wir ja für einige Wochen in der USA und was hat sich natürlich als erstes heraus kristallisiert? Genau, zielstrebig zum Regal gewandert und die für mich schönste Tasse geschnappt. Die ist es jetzt und wird's bis zum Ende der Reise auch bleiben.

Blöd nur, wenn ich diese bereits einen Tag später fallen lassen. Da es keine weitere gab, die meinem Ideal entsprochen hätte, musste ich mir etwas einfallen lassen.


Während ich mir online einige Tassen angeschaut habe, kam mir irgendwie der Gedanke nach Shibori und das es voll cool wäre die Färbetechnik auch auf Porzellan anzuwenden.
Tassen in der Art waren aber relativ teuer, da meist ein Unikat und handgefertigt - ganz so viel wollte ich für meine Urlaubstasse nun aber nicht ausgeben. Also kaufte ich eine weiße Tasse, Porzellan-Farbe und ein paar Pinsel. Ich mischte zwei unterschiedliche Blautöne mit etwas schwarz und schaute mir einige Shibori Muster an. Dann hab ich einfach losgelegt und den Pinsel geschwungen.


Als erstes zeichnet man sich eine Art Grundmuster und zieht einige Stellen mehr nach und andere weniger. Umso mehr Farbe man nimmt, umso mehr kann man diese verwischen oder auch durch kräftiges Pusten verlaufen lassen.


Da mir das Muster noch zu 'gemalt' aussah, habe ich den Pinsel zusätzlich noch einmal in Wasser getaucht und damit die Konturen etwas verwischt. So, dass es am Ende mehr nach einem zufälligen Shibori-Design aussieht. (Den Begriff 'künstlerische Freiheit' möchte ich an dieser Stelle einfach mal noch schnell einwerfen.)


Und zack war die neue Lieblingstasse fertig. Jetzt nur noch drei Tage trocknen lassen, dann soll die Farbe sogar Spülmaschinenfest sein. Aber wie schon hier erwähnt, glaube ich das immer nicht so recht und spüle bemaltes Geschirr immer per Hand ab.

Falls ihr mit eurem Design nicht zufrieden seid, könnt ihr es in den ersten Minuten auch ohne Probleme abwaschen oder es auch später noch mit Nagellack-Entferner abwischen und neu starten.

Viel Spaß beim Nachmachen - in diesem Fall ist das nämlich ausdrücklich erwünscht! Und wenn ihr ebenso eine Lieblingstasse habt, dann teilt diese doch gerne mit dem Hashtag #DifferenceMakesUs.



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